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Preisfunktionen
Die Ermittlung des richtigen Preises ist entscheidend für den Erfolg eines Produktes. Es treffen hier zwei Interessen aufeinander. Der Produzent möchte den Verkaufspreis möglichst hoch ansetzen. Außerdem muss er aufgrund der Produktionsumstände den Preis bei größer werdender Produktionsmenge erhöhen (da normalerweise auch die Stückkosten ansteigen). Der Kunde möchte einen möglichst geringen Preis bezahlen. Eine Verringerung des Preises führt üblicherweise dazu, dass mehr Personen das Produkt kaufen.
  • Die Preisfunktion der Nachfrage $p_N$ (auch Preis-Absatz-Funktion genannt) ist streng monoton fallend.
  • Die Preisfunktion des Angebots $p_A$ ist streng monoton steigend.
Preisfunktion des Angebots
Die Preisfunktion des Angebots $p_A(x)$ gibt an, welchen Preis der Produzent bei der Produktionsmenge $x$ verlangen möchte bzw. sollte. Es sollte keinesfalls $p_A(x)<\overline{K}_V(x)$ gelten, da der Produzent ansonsten nicht einmal die variablen Kosten decken würde. Üblicherweise beginnt die Preisfunktion des Angebots an einer bestimmten Stelle und ist von dort an streng monoton steigend.

Preisfunktion der Nachfrage
Die Preisfunktion der Nachfrage $p_N(x)$ beschreibt, wie groß der Preis sein darf, damit eine vorgegebene Menge $x$ verkauft wird. Möchte man größere Mengen verkaufen, so muss der Preis gesenkt werden. Somit ist die Preisfunktion der Nachfrage streng monoton fallend.

Den Ordinatenabschnitt (den Schnittpunkt mit der vertikalen Achse) bezeichnet man als Höchstpreis. Er wird mittels $p_N(0)$ berechnet und hat die Standardeinheit GE/ME. Ab diesem Preis beginnt das Produkt für Konsumenten interessant zu werden. Alle Preise, die darüber liegen, führen dazu, dass das Produkt nicht gekauft wird.
Die erste Nullstelle im positiven Bereich bezeichnet man als Sättigungsmenge. Sie wird berechnet, indem man die Gleichung $p_N(x)=0$ löst und ihre Standardeinheit ist ME. Es handelt sich dabei um jene Verkaufsmenge, die erreicht wird, wenn man den Preis auf 0 senken würde (also das Produkt verschenken würde). Mehr Menschen interessieren sich nicht für dieses Produkt (beispielsweise würde nicht jeder Mensch einen Kinderwagen oder eine Hundehütte annehmen, selbst wenn diese kostenlos wären).
Gleichgewichtspreis
Den Schnittpunkt der beiden Preisfunktionen bezeichnet man als Marktgleichgewicht. Die zugehörige Menge (also den $x$-Wert des Schnittpunktes) bezeichnet man als Gleichgewichtsmenge und den zugehörigen Preis (also den $y$-Wert des Schnittpunktes) bezeichnet man als Gleichgewichtspreis bzw. Marktpreis. Der $x$-Wert wird durch Lösen der folgenden Gleichung berechnet: \begin{equation*} p_A(x)=p_N(x) \end{equation*} Den $y$-Wert erhält man, indem man die Gleichgewichtsmenge in eine der beiden Preisfunktionen einsetzt.
Die folgende Abbildung zeigt die beiden Preisfunktionen, das Marktgleichgewicht und die wirtschaftlich relevanten Bereiche für Preis und Nachfrage (siehe graue Balken).

Überblick
Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über alle Funktionen und Kennzahlen, die in diesem Kapitel behandelt wurden.

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